In 20 Jahren Profisport sehnte ich mich immer nach einem Mentor
Weshalb du einen brauchst und wie du selber einer wirst
Philipp Kroiss


Ich wollte immer einen Mentor haben
Jemanden, zu dem ich aufschauen kann, und den ich bei jedem Problem kontaktieren kann. Jemanden, der mir spannenden Input gibt, der mich im Sport und im Leben weiterbringt. Jemanden, der mir zuhört und mich versteht.
Das Leben ließ mich immer wieder über interessante Menschen stolpern, denen ich gerne zuhörte.
Einen richtigen Mentor fand ich aber nie.
Such dir einen Mentor
Sieh dich um.
Wer in deinem Umfeld käme dafür in Frage? Ein Kollege? Ein Vorgesetzter? Vielleicht sogar ein entferntes Familienmitglied? Welche Menschen findest du intellektuell anziehend?
Suche den Kontakt zu ihnen.
Das heißt nicht, dass du die auserwählte Person direkt fragen solltest, ob sie dein Mentor sein will. Suche einfach ihre Nähe, stelle ihr Fragen, schau dir Dinge von ihr ab.
Sei ein Schwamm!
Sauge all den Input, den du von deinem Mentor bekommst, in dir auf.
Teste die Dinge, die er mit dir teilt. Und dann bilde dir deine eigene Meinung zu ihnen.
Dein Mentor darf aber nicht zu deinem Gott werden. Denn auch er ist nur ein Mensch. Folge seinen Ratschlägen nicht blind. Ein echter Mentor verlangt das auch nicht.
Sei ein Mentor!
Ich hatte zwar leider nie einen richtigen Mentor, doch ich weiß, dass ich schon ein paar Mal einer war.
Manchmal kommt man erst später drauf, dass man für einen Menschen über einen längeren Zeitraum eine große Bedeutung als Begleiter hatte.
Manchmal merkt man es sofort.
Eine riesige Bereicherung ist es so oder so.
Nimm diese Position ernst. Sieh es auf keinen Fall als nervig an, wenn jemand wiederholt deine Nähe oder deinen Ratschlag sucht. Selbst Mentor zu sein wird dir noch mehr bringen, als über längere Zeit einen Mentor gehabt zu haben.
Stell dich der Herausforderung, sei offen und wachse.
Hast du einen Mentor?
Bist du selbst einer?
Was hältst du von diesem Konzept?
FOTO: Anne Larjaud