Das Wundermittel gegen Wettkampfangst
100-mal getestet, 100-mal geklappt
Philipp Kroiss


Mein lieber Mindset-Champion,
Magst du Premieren?
Ja?
Glückwunsch, du nimmst gerade an einer teil.
Vorhang auf für Episode 1 von „Mental Stark Im Leistungssport“.
Warum an einem Samstag?
Nein, ich war nicht die ganze Woche lang schreibfaul.
Den Samstag hab ich bewusst gewählt.
Denn für die meisten Leistungssportler ist er der große Tag.
Dieser sieht für viele von uns ähnlich aus
Du hast dich gerade durch eine semi-erholsame Nacht gewälzt.
Von links nach rechts, vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück.
Der brutale Sound deines Weckers klingt heute sanft wie Mozart.
Du freust dich, dass du endlich aufspringen und dich fürs Training bereitmachen kannst.
Zumindest war es bei mir so …
Denn an Spieltagen stand ich schon morgens unter Strom und die einzige Möglichkeit, mich von meinen Versagensängsten abzulenken, war, in die Aktion zu kommen und strikt mein Spieltag-Ritual abzuspulen.
Ich hasste diese Tage.
Zumindest bis zu meinen ersten gelungenen Ballkontakten im Spiel.
Bis ich wusste und fühlte: „Yes! Ich bin in der Partie!“
Von da an ging alles von alleine.
Über eine Email wie diese am Samstagmorgen …
… hätte ich mich sehr gefreut.
Ich hätte ihre Lektüre in meine Spieltag-Routine eingebaut.
Vor allem dann, wenn es eine „Frei-Durchatmen-Email“ gewesen wäre.
„Frei-Durchatmen-Emails“ sind …
… die zweieiigen Zwillings-Brüder der „Frei-Durchatmen-Videos“.
Letztere waren für mich über viele Jahre hinweg die besten Spieltag-Freunde am Weg zur Halle.
Wenn mich das fette Volleyball-Teufelchen, das mir einredete, dass ich heute am Spielfeld untergehen würde, nicht nur verbal attackierte, sondern auch noch genüsslich mit seinen 300 Kilo auf meiner Brust saß, während mir der Loser-Dämon lachend an die Gurgel ging und mir die Luft abschnitt, war der letzte und einzige Ausweg ein „Frei-Durchatmen-Video“.
Ich hatte eine ganze Liste von diesen
Und ich erweiterte sie über die Jahre hinweg, sobald ich neue Videos fand.
Immer wieder stieß ich auf Gold-Nuggets:
Sofort zog der Loser-Dämon seine würgenden Hände von meinem Hals und rannte mit Feuer unter dem Arsch zurück in die Hölle. Das Volleyball-Teufelchen sprang von meiner Brust und stolperte ihm nach.
Resultat: Meine Atemwege öffneten sich und Entspannung, Zuversicht sowie Vorfreude strömten in mein System.
Hier sind meine Top 3 der “Frei-Durchatmen-Videos”
George Mumford
3 Minuten.
Wahrscheinlich fast 100-mal angesehen in den für mich so schwierigen Stunden vor dem Spiel.
100-mal hat es mir meine Ängste genommen.
Wie?
George Mumford, dessen Buch „The Mindful Athlete“(*) ich jedem wärmstes ans Herz legen kann, schafft es ganz einfach, auf den Punkt zu bringen, worum es im Leistungssport gehen sollte:
Nicht um das verkrampfte Müssen. Sondern um das faszinierende Passieren-Lassen.
Die Message ist easy.
Kombiniert mit den Tönen des Videos passiert etwas in meinem Körper.
Mein Puls verringert sich, meine Zweifel schwinden, mein Atem wird tiefer.
Kevin Love
Der NBA-Star Kevin Love erlitt in einem Spiel eine Panikattacke und sprach danach in den Medien offen über Ängste, die ihn schon seit Jahren begleiteten und wieso er nie über sie reden konnte oder wollte.
Mich berührt einiges an diesem Video.
Vor allem ab Minute 3:30, wenn er darüber darüber berichtet, wie gut er sich fühlt, seit er damit an die Öffentlichkeit ging. Wie lange er versuchte, all das zu unterdrücken, „um ein Mann zu sein“. Wie es ihm egal ist, wenn manche nun meinen, er wäre „soft“ und wie sehr diese Themen nach wie vor stigmatisiert sind.
Zu sehen, dass auch Stars wie er diese Dinge durchleben, half mir mehrmals, mich aus den Pre-Game-Turbulenzen wieder zurückzuholen, weil ich verstand, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht.
Kobe Bryant
„Failure doesn’t exist“, sagt Kobe Bryant im Interview (1:07).
Versagen existiert nicht!
Denn so lange man aus Fehlern lernt und weiter versucht, besser zu werden, ist es kein Versagen.
Versagen tut nur der, der versagt und in den nächsten Wettkampf genau gleich rein geht. Genau das Gleiche probiert.
Solange du alles gibst und daraus lernst, wenn es nicht genug war, hast du alles getan, was du tun konntest.
Wie gut ist diese Message, um vor einem Spiel runterzukommen?
Wie erleichternd ist diese Botschaft?
Für mich war sie das immer und immer wieder.
Was du aus der heutigen Mail mitnehmen kannst:
Baue “Frei-Durchatmen-Videos” in deine Spielvorbereitung mit ein.
Vor allem an Tagen, an denen du verkopft und verängstigt zum Wettkampf fährst.
Dazu wählst du eines der 3 aus diesem Email.
Oder du machst es so wie ich während meiner Karriere:
Du gibst am Weg zum Wettkampf auf YouTube einfach Schlagwörter wie “Performing Anxiety” oder “Fear of Failure” ein.
Wenn du lieber deutschsprachige Videos suchst, dann versuche es mit “Versagensangst” oder auch mit “Positiv denken vor dem Wettkampf”.
Bis zur nächsten Grübelpause,
Philipp
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