Der größte Fehler, den du als Leistungssportler machen kannst

(Und ich sage das mit 100-prozentiger Sicherheit!)

Der größte Fehler von Leistungssportlern
Der größte Fehler von Leistungssportlern

Um zu den Besten gehören, ...

... musst du Leistungssport leben.

Du musst Leistungssport essen und schlafen.

Leistungssport denken.

24 Stunden am Tag!

Das habe ich einst von einem Tennisprofi so gehört

Doch in Wahrheit ist das der allergrößte Fehler, den du als Leistungssportler machen kannst.

Klar musst du enorm viel für deine Karriere opfern.

Klar steht der Sport immer an erster Stelle.

Aber von morgens bis abends nur deine Disziplin im Kopf zu haben, alles andere, was in dein Leben kommt, stur wegzuschieben, weil dir irgendein Trainer eingetrichtert hat, dass es schlecht für dich ist, und dann auch noch nachts vom Sport zu träumen, ist alles andere als der richtige Weg.

Ich war bereits als Jugendlicher vernarrt in meinen Sport

Ich war stolz darauf, Leistungssportler zu sein.

Je öfter ich trainieren konnte, desto glücklicher war ich.

Je mehr ich dadurch im "echten Leben“ versäumte, desto größer und wichtiger kam ich mir im Vergleich zu den anderen, "normalen" Menschen vor.

Wenn montags in der Schule die Frage kam, was ich am Wochenende getrieben hatte, antwortete ich immer gleich: Spiel am Samstag, Spiel am Sonntag. Meine Klassenkameraden langweilte ich damit. Doch ich selbst war unheimlich stolz darauf.

Aber schon damals hatte ich meinen Ausgleich: Mein Drang, in allen Fächern immer lauter Einsen zu bekommen.

Als ich mit der Schule fertig war und Profi wurde, ...

… suchte ich mir quasi automatisch neue Herausforderungen neben dem Volleyball.

Ich begann mein Fernstudium der Philosophie und Literatur.

Außerdem entdeckte ich das Lesen für mich und entwickelte mich zum Bücherwurm.

In Frankreich arbeite ich intensiv daran, die Sprache zu lernen.

In Rumänien hatte ich das gleiche Projekt.

In Belgien startete ich meinen Blog „Der Gedankennomade“, in dem ich lange Artikel über das Lesen, das Denken und das Schreiben veröffentlichte. (Den Blog hab ich mittlerweile eingestampft, die Essenz aber in das Büchlein „Die Lesemuffel-Therapie“ (*) gegossen.)

Mit meinem Kollegen Armin Fluch schrieb ich zwei Volleyballbücher(*).

Seit 4 Jahren bin ich als Verleger aktiv.

Und seit 5 Monaten schreibe ich täglich auf LinkedIn.

Der Tennisprofi von weiter oben würde wohl den Kopf schütteln und behaupten, dass ich kein echter Profi wäre …

Ich würde ihm entgegnen, dass ...

… all diese Nebenschauplätze unglaublich wichtig für meine Sportkarriere waren.

Sie gaben mir den Ausgleich zum oft eintönigen und stupiden Sportlerleben.

Sie gaben mir Erfolgserlebnisse, wenn im Volleyball Niederlage auf Niederlage folgte.

Sie machten mich zu einem vielseitigerem, vielschichtigerem Menschen.

Sie waren mein Rückzug und meine Medizin, sie gaben mir Ruhe, Balance und Resilienz.

Ohne die Nebenschauplätze und Projekte wäre meine Karriere als Sportler sicher nicht besser verlaufen. Sie wäre gar nicht verlaufen, weil meine Werkseinstellung zum Leistungssport von Anfang an auf „Vernarrtheit“ stand und ich ohne die „Ablenkungen“ irgendwann völlig verrückt geworden, irgendwann mit Sicherheit daran zerbrochen wäre.

Die Moral von der Geschicht'

Es gibt nichts Dümmeres, als sich einzureden, dass ein Leben, das zu 100% aus Leistungssport besteht, automatisch dazu führt, dass du einer von den Besten deiner Zunft wirst.

Also glaub den Menschen, die das sagen, nicht.

Vielleicht gibt es den ein oder anderen, der für diese Eintönigkeit geboren ist.

Doch den gibt es nicht oft.

Warst du auch schon mal im blinden Leistung-Bringen gefangen?

Oder nimmst du dir Zeit für Ausgleich und Balance?

PS: Die mit (*) markierten Links sind Affiliate-Links. Holst du dir die Bücher über diese, bekomme ich eine kleine Provision im Cent-Bereich für meine Arbeit. Für dich selbst ist es wie ein normaler Kauf. Vielen Dank!

FOTO: Aude Larjaud